Vielen von uns dürfte der Weihnachtsorkan LOTHAR vor 15 Jahren noch in unguter Erinnerung sein. Er hinterließ in Frankreich, Süddeutschland, der Schweiz und Österreich eine Spur der Verwüstung. Die Karte zeigt die Zugbahn und den jeweiligen Kerndruck des Tiefs am zweiten Weihnachtstag 1999. Bild: WetterOnline
Vielen von uns dürfte der Weihnachtsorkan LOTHAR vor 15 Jahren noch in unguter Erinnerung sein. Er hinterließ in Frankreich, Süddeutschland, der Schweiz und Österreich eine Spur der Verwüstung. Die Karte zeigt die Zugbahn und den jeweiligen Kerndruck des Tiefs am zweiten Weihnachtstag 1999. Bild: WetterOnline Schon am ersten Weihnachtstag schlagen im Vorfeld des entstehenden Orkans im französischen Le Havre am Ärmelkanal meterhohe Wellen an die Kaimauern. Über Nacht spitzt sich die Lage dann dramatisch zu. Bild: dpa Am Morgen des zweiten Weihnachtstages rast LOTHARs zerstörerisches Sturmfeld über den Nordwesten Frankreichs hinweg und hinterlässt enorme Verwüstungen. Hier ein Bild aus St-Pierre-sur-Dives. Bild: dpa Im Park von Versailles bei Paris entwurzelt der Orkan binnen kürzester Zeit tausende Bäume und verwandelt den weltberühmten Park in ein Schlachtfeld. Bild: dpa Aber auch in Paris richtet die brachiale Gewalt der Böen große Schäden an. Bild: dpa Dächer werden abgedeckt, Bäume umgeworfen und Baukräne stürzen auf Häuser oder geparkte Autos. Bild: dpa Zudem lassen sintflutartige Regenfälle die Seine über die Ufer treten. Bild: dpa Verheerende Schäden gibt es wenig später auch im Osten des Landes. Wie hier in Haguenau brechen viele Bäume unter der Gewalt des Sturmes wie Streichhölzer. Europaweit verlieren infolge des Orkans 110 Menschen ihr Leben, die meisten davon in Frankreich. Bild: dpa Dann fegt der Orkan durch Südwestdeutschland, wo er zunächst das Saarland und die Pfalz trifft. In den Mittagsstunden ist dann auch Baden-Württemberg dran. Wie hier bei Karlsruhe werden ganze Waldstücke verwüstet. Bild: dpa Aber auch in der Stadt selbst ist man vor umstürzenden Bäumen nicht sicher. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk sind pausenlos im Einsatz. Die Bewohner werden aufgefordert ihre Häuser nicht zu verlassen. Bild: dpa Ganze Dächer werden abgerissen und stürzen in die Tiefe. Die binnen wenigen Stunden in Mitteleuropa angerichteten Zerstörungen gelten bis heute als die höchsten Sturmschäden der jüngeren europäischen Geschichte. Die Schadensbilanz beläuft sich auf mehr als 11 Milliarden Euro. Bild: dpa Extrem sind die Verwüstungen im Schwarzwald, wo der Sturm seinen Höhepunkt erreicht. Wie hier bei Emmendingen werden die Waldbestände ganzer Hänge vernichtet. Der Aufenthalt im Freien ist zu dieser Zeit lebensgefährlich. Bild: dpa. Im Schwarzwald-Bahr-Kreis wird eine schwere Diesellok von umstürzenden Bäumen erfasst und aus dem Gleis geschleudert. Die extremste Böe dieses Tages wird mit 272 Stundenkilometer auf dem 686 Meter hohen Hohentwiel in der Nähe des Bodensees gemessen. Bild: dpa Am Nachmittag tobt der Orkan dann in Bayern. Die Spitzenböe auf dem Wendelstein: 259 Stundenkilometer! Aber auch im Flachland kommt es noch verbreitet zu Orkanböen. Sie hinterlassen auch dort Millionenschäden. In München wird das Zelt des gerade stattfindenden Tollwood-Festivals zerstört. Bild: dpa Auch in der Schweiz hinterlässt LOTHAR eine Schneise der Verwüstung. Boote werden wie Spielzeug ans Ufer des Zürichsees geschleudert. Nur der Süden des Landes bleibt im Schutz der Alpen verschont. Dafür erwischt es zum Abend noch Österreich, ehe sich die tödliche Kraft des Orkans verliert. Bild: dpa. Auch viele Jahre nach dem Sturm sind LOTHARs Schäden im Schwarzwald noch nicht überall beseitigt. Doch zwischen den langsam verrottenden Stämmen sprießt längst wieder frisches Grün. Die Vernichtungsgewalt des Jahrhundertorkans hat auch Platz geschaffen für neues Leben... Bild: dpa.