Erste Spekulationen zum Wetter im Winter in Deutschland: Wettertrend meist unseriös

Wie wird der Winter, wie wird das Wetter an Weihnachten? Viele wollen es jetzt schon wissen, aber solche Vorhersagen sind unseriös. In diesem Jahr gibt es zumindest eine nicht ganz unwahrscheinliche Tendenz.

Vorhersagen für die kommende Winterzeit sind alles andere als sicher. Sie beruhen oft auf langfristigen Vorhersagen von Wettermodellen. Diese Vorhersagen sind „experimentell“, wie die Entwickler sagen, und ändern sich manchmal von Woche zu Woche. Man sollte sie also nicht zu ernst nehmen und schon gar keine sichere Prognose daraus ableiten.

In diesem Jahr sagen sowohl das Climate Forecast System (CFS) des amerikanischen Wetterdienstes als auch das europäische Pendant einen überdurchschnittlich warmen Winter voraus. In Zeiten des Klimawandels keine gewagte Aussage.

Hinzukommt, dass aktuell nicht nur der Pazifik aufgrund von El Niño, sondern auch der näher gelegene Atlantik überdurchschnittlich warm ist. Auch das Land um uns herum weist jetzt im November überdurchschnittlich hohe Temperaturwerte auf. Insgesamt ist das Jahr 2023 auf dem Kurs, das wärmste seit dem Beginn der Aufzeichnungen zu werden.

Das „i-Tüpfelchen“ obendrauf legt dann noch der Vulkanausbruch auf Tonga in der Südsee im vergangenen Jahr. Dieser schleuderte enorme Mengen an Wasserdampf in die Stratosphäre, wo der Wasserdampf vermutlich mehrere Jahre verbleiben wird. Wie sich das auf unser Klima auswirken kann, erklärt Verena Leyendecker im Video.

Inzwischen hat sich dieser Wasserdampf weiter bis in die Polarregionen der Erde verteilt, wo seine erwärmende Wirkung möglicherweise sogar den Polarwirbel beeinflussen könnte. Ob und wie sich das auf die Wetterentwicklung im Winter auswirken wird, ist wegen der Einmaligkeit des Ereignisses aber noch völlig offen.

Auch wenn vieles auf einen überdurchschnittlich warmen Winter hindeutet, gibt es also große Unsicherheitsfaktoren. Denn auch wenn es derzeit um uns herum überdurchschnittlich warm ist, kann je nach Wetterlage kalte Polarluft rasch nach Süden vordringen. Bei entsprechenden Wetterlagen mit vorherrschenden Nordostwinden ist auch ein kalter Winter noch lange nicht vom Tisch.

Und selbst wenn der Winter tatsächlich im Mittel überdurchschnittlich warm ausfällt, kann und wird es auch dann Tage mit Schnee und Eis geben. An welchen Tagen das der Fall sein wird, ob an Weihnachten oder erst im März, lässt sich einfach nicht sagen. Wetterprognosen für einen solchen Zeitraum sind und bleiben reine Spekulation.