Hagelkatastrophe am Gardasee

Am Montagabend wurde die südliche Region des Gardasees von schweren Unwettern erfasst. Hagelgeschosse von bis zu 10 Zentimeter Größe richteten massive Schäden an. Viele Urlauber sind betroffen.

Starke Unwetter sind am Montag von Mailand über den Gardasee bis nach Friaul und weiter nach Kroatien gezogen. Besonders betroffen war am Abend der südliche Teil des Gardasees. Unser WetterReporter Marco Kaschuba war vor Ort, wie im obigen Video zu sehen ist.

Golf- bis tennisballgroße Hagelkörner zerstörten Hunderte von Fahrzeugen. Heckscheiben wurden komplett zertrümmert, Frontscheiben gingen zu Bruch. Auch Wohnwagen blieben nicht verschont. Für einige Urlauber endeten die Urlaubsfreuden abrupt, wie das Video oben zeigt.

Grund für die Zerstörung waren sogenannte Superzellen, eine besonders schwere Art von Gewittern.

Diese wuchsen zu einem gewaltigen Gewitterkomplex zusammen, der vom Aostatal mehrere Hundert Kilometer bis nach Istrien zurücklegte, wie im WetterRadar zu sehen ist. Er hinterließ eine Schneise der Verwüstung.

Auf der Autobahn A4 südlich des Gardasees gab es verletzte Autofahrer. Sie wurden beispielsweise durch Glassplitter verletzt. Einige Fahrzeuge erlitten Totalschaden. Später in der Nacht zogen erneut schwere Gewitter über die Region.

Weitere heftige Unwetter überquerten auch die Region Friaul im Nordosten Italiens. Auch dort fielen gewaltige Hagelkörner vom Himmel und hinterließen erhebliche Schäden.

In Azzano Decimo südwestlich von Udine wurde eine regelrechte Eisbombe von rund 19 Zentimeter Durchmesser gefunden.

Damit handelt es sich um das größte Hagelkorn, welches jemals in Europa registriert wurde.

Auch ein Passagierflugzeug wurde beim Flug durch eines der Hagelunwetter schwer beschädigt und musste notlanden. Die Maschine mit Ziel New York musste kurz nach dem Start in Mailand den Flug abbrechen. Sie wurde nach Rom umgeleitet, wo sie am Montagnachmittag sicher landete.

Nach Angaben des Flughafens Mailand-Malpensa wurden durch die Hagelsteine die "Nase" der Maschine, Teile der Tragflächen und eine Turbine während des Steigfluges schwer beschädigt. Auch das Cockpitfenster trug durch die Hagelsteine Risse davon. Verletzt wurde zum Glück niemand.