Entspannung in Sicht
Hochwasserlage weiter kritisch
Ein Bauernhof im Bremer Stadtteil Timmersloh steht unter Wasser. - © dpaNach kräftigen Niederschlägen steigen die Pegel vieler Bäche und Flüsse wieder an. In einigen Regionen spitzt sich die Hochwasserlage zu. Ab dem Wochenende beruhigt sich das Wetter dann aber immer mehr und es ist Entspannung in Sicht.
In Niedersachsen herrscht weiter Hochwasser. Durch neue ergiebige Niederschläge sind einige Wasserstände wieder angestiegen. Am Donnerstagmorgen zeigten noch viele Pegel die höchste der drei Hochwassermeldestufen an.
Die Wasserstände bleiben voraussichtlich auch bis zum Wochenende auf einem hohen Niveau. Einige Pegel werden bis dahin nur wenig sinken.
Weitere Deichbrüche drohen
Der aktuell noch stürmische Wind kann Bäume auf den durchweichten Deichen entwurzeln und Löcher in die Deiche reißen. Unter anderem in Celle und Oldenburg wurden deshalb in den vergangenen Tagen Bäume gefällt. Im Großraum Oldenburg knickte der Sturm vereinzelt Bäume um.
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Zum Teil stehen große Flächen unter Wasser. Mit zahlreichen Einsatzkräften kämpfen viele Städte und Gemeinden gegen die Überschwemmungen, sichern Deiche und errichten zusätzliche Schutzbarrieren.
Angespannt ist die Lage in den Landkreisen Celle, Oldenburg, Emsland, Osterholz, Heidekreis und Verden. Auch die Hase, ein rechter Nebenfluss der Ems im Landkreis Osnabrück, erreichte die Meldestufe 3.
Unterdessen gehen in Niedersachsen die Vorräte an Sandsäcken für den Deichschutz zur Neige. Niedersachsen greift inzwischen auch auf Sandsackreserven aus anderen Bundesländern zurück.
Talsperren im Harz geben weniger Wasser ab
Die Talsperren im Harz sind weiterhin sehr voll. Um die Unterläufe der Flüsse zu entlasten, ist geplant, die Wasserabgabe zu drosseln.
Im Landkreis Mansfeld-Südharz im Süden Sachsen-Anhalts gilt nach wie vor der Katastrophenfall. Dort wird seit einigen Tagen kontrolliert Wasser aus der Talsperre Kelbra abgelassen, was allerdings den Pegel der Helme stark ansteigen lässt. Der Wasserstand in der Talsperre drohte so stark zu steigen, dass sie überzulaufen drohte.
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Sangerhausens Stadtteil Oberröblingen droht wegen der unmittelbaren Nähe zur Helme Überschwemmung. Inzwischen wurde die Bundeswehr um Hilfe gebeten.
Hochwasser auch in Bayern, Hessen und im Saarland
Im Norden und Osten Bayerns sowie in Hessen steigen die Pegel vieler Flüsse ebenfalls. Mancherorts kommt es bereits zu Überschwemmungen. Mehrere Pegel in Ober- und Unterfranken haben die Meldestufe 3 überschritten, wie zum Beispiel an der Steinach. Der Pegel des Regen bei Cham kann sogar die Meldestufe 4 überschreiten.
Auch dort sind bereits Grundstücke überflutet und Straßen wegen Überschwemmungen gesperrt.
Im Saarland ist die Lage vielerorts angespannt. In der Innenstadt von Ottweiler droht Überflutung. Auch in Illingen-Wustweiler ist ein Bach über die Ufer getreten, der Pegel steigt unaufhaltsam. Die Feuerwehr forderte an mehreren Stellen Sandsäcke und Pumpen an.
Auch im Einzugsgebiet des Rheins steigen die Pegel wieder an. Am Donnerstagmorgen wurde in Köln ein Rhein-Pegelstand von 7,18 Metern gemessen. Bis Freitag könnte er dort auf rund 8,20 Meter steigen.
Am Mittelrhein bei Koblenz könnte aufgrund des Hochwassers die Schifffahrt eingestellt werden.
Deutliche Entspannung in Sicht
Die Niederschläge werden ab dem Wochenende allmählich seltener und die Wetterlage stellt sich um. Zwischen einem Hoch über der Nordsee und einem Italientief strömt deutlich kältere Luft zu uns.
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In Niedersachsen bleiben die Pegel vieler Flüsse auf sehr hohem Niveau. Das Hochwasser der Aller erreicht Wohnhäuser in der Verdener Altstadt. - © dpaDas Hoch breitet sich anschließend auch zu uns aus und bringt uns einige trockene Tage in Folge. Aus heutiger Sicht sind größere Niederschlagsmengen in der gesamten nächsten Woche nicht zu erwarten.
Verbreitet bleibt es sogar komplett trocken. Damit dürfte sich die Hochwasserlage schon bald entspannen.
mit Material der dpa