Kalifornien: Große Angst vor Hochwasser

Nach Winterextremen mit Schneerekorden im US-Bundesstaat Kalifornien droht nun neues Ungemach. Wenn die Schneemassen schmelzen, steigt die Hochwassergefahr rasant an.

Rekordschneefälle in den Winter- und Frühjahrsmonaten haben vielen Orten an der Ostflanke der Sierra Nevada im US-Bundesstaat Kalifornien gute Wintersportbedingungen beschert. Doch die weiße Pracht hat auch ihre Schattenseiten: Mit der jetzt einsetzenden Schneeschmelze werden nach vielen Dürrejahren massive Überschwemmungen erwartet.

In den Gebirgsregionen ist mit starkem Wasserabfluss zu rechnen. Das meiste Wasser bindet noch die Schneedecke, doch mit steigenden Temperaturen wird die Schmelze schnell einsetzen und kann voraussichtlich zu Hochwasser führen.

Im Bezirk Tulare County im Central Valley von Kalifornien setzten Starkregen und die beginnende Schneeschmelze bereits größere Landstriche unter Wasser. Betroffen war vor allem das seit Jahrzehnten ausgetrocknete Bett des früheren Tulare-Sees, das inzwischen landwirtschaftlich genutzt wird. Agrarexperten rechnen mit Schäden in Milliardenhöhe.

Im 2.400 Meter hoch gelegenen Ort Mammoth Lakes müssen sich die Bewohner noch immer von den Schneemassen befreien. "Wir haben die Schnauze voll", sagt der gebürtige Berliner Maximilian Laue. So viel Schnee habe er noch nie gesehen.

Die schwersten Stürme mit Schneefällen trafen die Region im März, doch Mitte April ist alles noch tief verschneit. Pausenlos rattern schwer beladene Laster durch den Ort, sie transportieren die Schneeberge ab.

"Hier ist einfach nicht genug Platz für all den Schnee", sagt Dan McConnell, Betreiber des örtlichen Fernsehsenders. Viele Häuser sind immer noch von einer bis zu zehn Meter hohen weißen Mauer umgeben.