Kurioses Wetterphänomen - Landendes Flugzeug löst Nebel auf

An einem polnischen Flughafen ist am Sonntag ein kurioses Wetterphänomen beobachtet worden. Ein landendes Flugzeug ließ den vorherrschenden Nebel schlagartig aufreißen und hinterließ einen Streifen mit blauem Himmel.

Verantwortlich dafür sind sogenannte Wirbelschleppen. Diese bringen trockenere Luft in die Nebelschicht ein, wodurch sich der Nebel auflöst.

Werfen wir einen etwas genaueren Blick auf die Entstehung dieses Phänomens: Bei einer Inversionswetterlage liegt über der kalten und feuchten Nebelschicht trockene und vergleichsweise warme Luft. Diese beiden Luftmassen sind durch eine relativ scharfe Grenze getrennt und vermischen sich normalerweise nicht.

Das landende Flugzeug löst mit sogenannten Wirbelschleppen allerdings eine Durchmischung der beiden Luftmassen aus. Bei Wirbelschleppen handelt es sich um wirbelförmige Turbulenzen ausgehend von den Flügelenden. Sie sind eine Begleiterscheinung des Auftriebs und entstehen aufgrund der Druckunterschiede zwischen Flügelober- und Unterseite. Wirbelschleppen können noch längere Zeit hinter dem Flugzeug bestehen bleiben.

Direkt hinter dem Flugzeug wird also feuchte Nebelluft mit trockener und warmer Luft von oberhalb der Inversion vermischt. In der "Mischluft" sinkt die relative Luftfeuchtigkeit unter 100 Prozent und der Nebel löst sich auf.

Das Ganze funktioniert aber nicht bei jeder Nebellage und auch nicht mit jedem Flugzeug. Wichtig ist, dass die Nebelschicht dünn ist, denn die Durchmischung muss durch die ganze Nebelschicht hindurch stattfinden.

Des Weiteren sollte das Flugzeug möglichst schwer sein. Je schwerer das Flugzeug, desto größer sind der Auftrieb und letztendlich auch die Wirbelschleppen. Im Beispiel aus Polen handelte es sich um eine Antonow An-225, das schwerste Flugzeug der Welt.