Das ist im März möglich
Von Eiseskälte bis Frühsommer
Vor allem das letzte Märzdrittel hat sich in manchen Jahren schon frühsommerlich angefühlt. - © dpaT-Shirt-Wetter und Eiseskälte: Als Übergangsmonat zwischen Winter und Frühling präsentiert sich der März naturgemäß häufig zwiegespalten. Selbst enorme Schneemassen, Orkane und Hagelunwetter sind keine Seltenheit.
Der März kann sehr unterschiedliche Seiten haben. Von Kälterückfällen mit viel Schnee über Orkane und Hochwasser bis zu einem ersten Frühsommerhauch kann alles dabei sein. Temperaturen von 25 Grad und mehr wurden aufgrund der fortschreitenden Jahreszeit meist zum Ende des Monats gemessen. Die höchste Temperatur mit 27,2 Grad wurde am 31. März 2021 registriert.
Hier weitere Höchstmarken vom März:
| Ort | Höchsttemperatur | Datum |
|---|
| Rheinau-Memprechtshofen (BW) | 27,2 Grad | 31.3.2021 |
| Waghäusel-Kirrlach (BW) | 27,0 Grad | 31.3.2021 |
| Ohlsbach (BW) | 27,0 Grad | 31.3.2021 |
| Karlsruhe (BW) | 26,7 Grad | 28.3.1989 |
| Baden-Baden (BW) | 26,6 Grad | 28.3.1989 |
| Köln-Botanischer Garten (NRW) | 26,3 Grad | 29.3.1968 |
Warm kann sich der Frühlingsmonat jedoch auch in den ersten Tagen präsentieren. So zeigte das Thermometer am 09. März 2014 am Flughafen Münster-Osnabrück 22,4 Grad an. In Köln und Düsseldorf wurde an diesem Tag ebenfalls die 20-Grad-Marke geknackt. Auf dem Hohenpeißenberg südlich von München wurden am 5. März 2020 durch Föhn sogar 26,2 Grad gemessen.
Heftige Wintereinbrüche in der Vergangenheit
Der März kann aber auch ganz anders: Besonders in der ersten Monatshälfte gibt es immer wieder mal heftige Kaltlufteinbrüche. Am 01. März 2005 meldete Oberstdorf einen eisigen Tiefstwert von minus 25,3 Grad. Ähnlich kalt war es am gleichen Tag in München mit minus 24,5 Grad.
In einigen geschützten Muldenlagen der Schwäbischen Alb oder des Schwarzwalds ging es mit den Temperaturen auch mal bis nahe minus 30 Grad herunter, wie beispielsweise in Trochtelfingen im Landkreis Reutlingen. Dort sank das Quecksilber am 5. März 1949 auf minus 28,5 Grad. Zuletzt bitterkalt mit Tiefstwerten von minus 15 bis minus 20 Grad war es Anfang März 2018.
Jener März blieb mit einer deutschlandweiten Mitteltemperatur von nur 2,5 Grad mehr als zwei Grad unter dem langjährigen Durchschnitt. Noch kälter war der März 2013.
Oft kann der Winter noch mal mit viel Schnee zuschlagen. So lag im Süden Anfang März 2006 teils mehr als ein halber Meter Schnee. In den Mittelgebirgen türmte er sich damals sogar bis fast drei Meter hoch. Mitunter waren chaotische Verhältnisse die Folge.
Ergiebige Schneefälle sind jedoch auch zum Monatsende möglich. So wurde es zum Osterfest 2008 bis ins Flachland weiß. In den Mittelgebirgen bildete sich auf zuvor schneefreiem Untergrund erneut eine bis zu einem halben Meter mächtige Schneedecke.
Orkane mit enormen Schäden
Stürme im März sind nicht selten. Am 1. März 2008 fegte Orkan EMMA mit Spitzenböen bis Tempo 150 im Flachland über Deutschland hinweg. Dächer wurden abgedeckt und Bäume entwurzelt. Feuerwehr und Polizei waren in vielen Regionen im Dauereinsatz. In Deutschland starben durch die Folgen des Sturms vier Menschen.
Vielerorts kam es zu Stromausfällen. EMMA kostete Versicherer rund 1 Milliarde Euro und war bis dahin der teuerste Sturm seit KYRILL 2007 gewesen. Ähnlich zerstörerisch wütete Orkan NIKLAS am 31. März 2015. Orkanböen bis 190 Kilometer pro Stunde forderten neun Menschenleben. Umgestürzte Bäume blockierten etliche Straßen und Bahngleise.
Vor zwei Jahren fegte Sturmtief KLAUS mit orkanartigen Böen bis ins Flachland über Deutschland hinweg. Der Sturm warf zahlreiche Bäume auf Straßen, Oberleitungen und Gleise. In Bremen gab es einen großflächigen Stromausfall.
Auch kräftige Gewitter können sich bereits im März entladen. Am 16. März 1989 tobte sich mitten in der Düsseldorfer Innenstadt ein Unwetter mit nussgroßen Hagelkörnern und einem Tornado aus. Dieser hinterließ eine Schneise der Zerstörung.
Am 23. März 2001 wütete im Südwesten von München ein Tornado, der zahlreiche Bäume abknickte. In nur acht Minuten und mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometern zog der Wirbelsturm von West nach Ost. Verletzt wurde niemand, jedoch gingen 20.000 Festmeter Holz zu Bruch.
Bei Würzburg in Nordbayern traf am 9. März 2017 ein Tornado die Ortschaft Kürnach voll. Etwa 20 Dächer wurden abgedeckt, Bäume wurden entwurzelt und Gartenhäuschen zerstört.
Enorme Regenmengen und Hochwasser
Massive Regenfälle im Frühjahr führen rasch zu Tauwetter und starkem Hochwasser. Besonders heftig waren diese am 9. und 10. März 1981, als vor allem in Nordrhein-Westfalen und Südniedersachsen stellenweise 50 bis 70 Liter in nur 24 Stunden fielen.
Noch mehr prasselte am 10. März 1972 im Ostharz herunter. Örtlich kamen dort über 80 Liter binnen eines Tages zusammen. Allerdings war dieses Jahr ein sehr trockenes. In Westdeutschland hatte der Rhein im März infolge der lang anhaltenden Trockenheit nicht einmal mehr die Hälfte seines normalen Wasserstands. Der berühmte Rheinfall von Schaffhausen war fast völlig trockengelegt.
In den Jahren 2000 und 2001 war der März besonders nass, vielerorts kam die drei- bis fünffache Menge des üblichen Märzniederschlags zusammen. Ungewöhnlich trocken verlief dagegen der Monat in den Jahren von 2010 bis 2014. 2012 reichte es unterm Strich im Mittel gerade mal 15 Liter pro Quadratmeter. Das entspricht in etwa einem Fünftel des Monatsniederschlags.
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