Noch mal sommerlich: Sind 28 Grad im Oktober ungewöhnlich?

Am Mittwoch sind erneut Spitzenwerte von 28 Grad gemessen worden. Örtlich wurden neue Stationsrekorde aufgestellt. Doch wie ungewöhnlich sind diese Temperaturen im Oktober?

In einigen Regionen Deutschlands ist außer in den Frühstunden von Herbstwetter kaum etwas zu spüren. Besonders in der Südwesthälfte reiht sich ein Sommertag an den nächsten. Dort fiel bis jetzt auch kaum ein Tropfen Regen. Im Norden zeigt sich dagegen ein ganz anderes Bild.

Aber auch dort wurde es am Mittwoch mit 17 bis 19 Grad nochmals angenehm warm, wie im TemperaturRadar zu sehen ist. Das sind jedoch immer noch rund zehn Grad weniger als in den südlicheren Landesteilen. Die folgende Tabelle zeigt ausgewählte Spitzenwerte:

Bereits zu Beginn des Monats wurden an vielen Orten in Deutschland neue Temperaturrekorde aufgestellt. Mancherorts wurde sogar die 30-Grad-Marke nur knapp verfehlt, wie im baden-württembergischen Notzingen mit 29,8 Grad.

Dass es im Oktober nochmals sogenannte Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad gibt, ist zwar eher selten, aber keine Ausnahme. In den vergangenen Jahren gab es einerseits Oktober-Monate, die keinen einzigen Sommertag verzeichneten, wie beispielsweise 2015.

Andererseits wurden in anderen Jahren örtlich sogar an sieben Tagen im Monat mindestens 25 Grad gemessen. Das war zum Beispiel in Teilen von Nordrhein-Westfalen im Oktober 2018 der Fall.

In diesem Oktober wurden an zwei Stationen in Baden-Württemberg bereits 7 Sommertage registriert. Sieben weitere Stationen verzeichneten schon mehr als 5 Sommertage. Nur nördlich einer Linie von Neubrandenburg bis Münster zeigte das Thermometer bisher immer weniger als 25 Grad an. Die Dauer der derzeitigen Wärmeperiode ist daher ungewöhnlich.

Auch im September gab es verbreitet viele Sommertage am Stück. Vor allem im Raum Berlin sowie am Oberrhein war das an mehr als der Hälfte der Tage der Fall. Das ist schon beachtlich.

Seit Monaten werden nicht nur bei uns, sondern nahezu weltweit immer wieder Rekordtemperaturen gemessen, die oft weit über den zuvor registrierten Spitzenwerten liegen. Davon betroffen waren Regionen aller Kontinente, ohne dass Gebiete mit wechselhafterem und kühlerem Wetter diesen "Wärmeüberschuss" unterm Strich hätten ausgleichen können.

Eine Ursache dafür kann neuen Studien zufolge die stärkste Vulkaneruption der jüngeren Geschichte sein. Beim Ausbruch des Tonga-Vulkans Anfang letzten Jahres wurden fast 150 Millionen Tonnen Wasserdampf in die Stratosphäre katapultiert.

Die möglichen Folgen für unser Klima zeigt Verena Leyendecker im Video. Weitere Informationen finden Sie außerdem im folgenden Beitrag: