Nur noch Rauchwölkchen - Trügerische Ruhe am Vulkan auf La Palma

Seit Anfang der Woche ist der Vulkan auf La Palma plötzlich annähernd verstummt: Keine donnernden Explosionen mehr, keine Lava oder Asche, nur noch Rauchwölkchen über dem mehr als 1100 Meter hohen Vulkankegel erinnern an den mehr als dreimonatigen, spektakulären Ausbruch. Aber die Menschen trauen der Ruhe noch nicht.

Noch am Montag hatte es zunächst heftige Explosionen gegeben und große Gas- und Lavamengen waren ausgestoßen worden. Abends verstummte der weiterhin namenlose Vulkan dann jedoch plötzlich.

Die Menschen auf der Atlantikinsel vor der Westküste Afrikas bleiben trotz des herbeigesehnten Endes des Alptraums skeptisch. "Dem Vulkan ist nicht zu trauen", zitierte ein spanischer TV-Sender Bewohner von La Palma. Auch Vulkanexperten mahnen zur Geduld. Man müsse zumindest etwa zehn Tage warten und die weitere Entwicklung beobachten, um Entwarnung geben zu können.

Zwar stößt der Feuerberg aktuell keine Lava mehr aus, sondern nur noch etwas weißen Rauch. Leichte Erdbeben gibt es allerdings nach wie vor. Sie könnten durchaus darauf hindeuten, dass im Vulkan Magma in der Tiefe noch immer in der Lage ist, Druck auszuüben und das Gestein aufzubrechen. Daher ist es noch nicht ausgeschlossen, dass im Vulkan erneut Lava aufsteigen kann.

Seit dem Beginn des Ausbruchs vor drei Monaten hat die mehr als 1000 Grad heiße Lava fast 2900 Gebäude zerstört. Knapp 1200 Hektar Land wurden mit einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Über 7000 Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden. Die Schäden werden auf mehr als 900 Millionen Euro geschätzt.

(WO/dpa)