Rätsel um Arktiseis gelöst - Auf und Ab hat simple Ursache

Das arktische Meereis geht stetig zurück, unterliegt dabei aber starken Schwankungen. Bisher gingen Forscher davon aus, dass diese komplexen Prozessen unterliegen. Doch die Lösung ist viel einfacher.

Wie Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg jetzt herausgefunden haben, ist der Hauptfaktor der jährlichen Schwankungen im arktischen Meereis-Minimum recht einfach.

Für rund 75 Prozent sind die Schwankungen der Wärmeenergie, die über die Atmosphäre in die Arktis transportiert wird, verantwortlich. Lediglich 25 Prozent sind auf andere Faktoren wie Albedo oder sonstige Effekte zurückzuführen.

Bisher gingen Forscher davon aus, dass komplexe und unterschiedliche Faktoren für die Schwankungen verantwortlich sind. So einfach die Ursache des Auf und Ab jetzt aber auch sein mag, die jährlichen Schwankungen lassen sich trotzdem kaum vorhersagen.

Der Grund hierfür ist, dass der Wärmefluss an das chaotische System des Wetters gekoppelt ist. Langfristige Prognosen über Wochen oder Monate sind hier nicht möglich.

Das arktische Meereis erreicht immer wieder neue Rekordtiefstände. In den Sommermonaten sind mittlerweile viele Gebiete mit dem Schiff befahrbar, die vor wenigen Jahren noch unter dem Eis lagen. Die Arktis ist dabei besonders stark von der Klimaerwärmung betroffen. Nirgendwo anders auf der Welt erwärmt sich die Luft schneller als dort.