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Rückblick: Außergewöhnlich viel Saharastaub

Messungen bestätigen hohe Konzentration
Außergewöhnlich viel Saharastaub

In vielen Regionen hat der Saharastaub in der vergangenen Woche für spektakuläre Dämmerungsfarben gesorgt.

Die Konzentration des in den vergangenen Tagen nach Deutschland transportierten Saharastaubs ist Messungen zufolge ungewöhnlich hoch gewesen. Vielen bleiben die farbfrohen Dämmerungsfarben und der Blutregen wohl in Erinnerung.

In der vergangenen Woche ist eine große Saharstaubwolke über Mitteleuropa gezogen. Der orange, rötlich oder bräunlich gefärbte Himmel sowie spektakuläre Sonnenuntergänge deuteten demnach bereits auf eine besonders hohe Konzentration des Wüstenstaubs in der Luft hin. Messungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und der Hochschule Düsseldorf haben dies nun bestätigt.

Für die Untersuchung flog am Donnerstag ein Forschungsflugzeug vom Flughafen Essen/Mülheim bis zur Zugspitze und zurück. An einem Messpunkt über dem Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg in Bayern wurde in zwei Kilometern Höhe eine Staub-Konzentration gemessen, die gegenüber den Normalwerten um den Faktor 200 erhöht war. Auch in Bodennähe fielen kurzzeitig hohe Werte auf.

Werner Thomas, Experte beim Meteorologischen Observatorium, sagte: "Der Saharastaub in den letzten Tagen war ein außergewöhnlich starkes Saharastaub-Ereignis, das kommt sehr selten vor." Das langjährige Mittel der bodennahen Konzentrationen am Hohenpeißenberg ging in den vergangenen 25 Jahren auf sechs Mikrogramm pro Kubikmeter zurück.

Dort sind diesmal aber kurzzeitig 170 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen worden, fast so viel wie beim bisher stärksten Saharastaub-Ereignis im Frühsommer 2008.

Blutregen und wunderschöne Dämmerungen

Besonders am Donnerstag kam zum sogenannten Blutregen. Der Volksmund spricht von Blutregen, wenn Niederschläge den Staub aus der Luft auswaschen. Dann bilden sich auf glatten Oberflächen oft gelblich-braune Rückstände aus Sand. Millionen Autos waren deshalb stark verschmutzt. Die Waschanlagen kamen zunehmend an ihre Grenzen.

Abseits der Niederschläge sorgte der Saharastaub in Kombination mit Wolken und anderen Aerosolen für intensive Dämmerungsfarben. In vielen Regionen leuchtete der Himmel zum Sonnenaufgang in kräftigen Rot- und Orangetönen.

(WO/dpa)

Sebastian Keßler

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