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Straße verschüttet - Gerölllawine verfehlt Brienz in der Schweiz nur knapp

06:27
17. Juni 2023

Straße verschüttet
Schweiz: Felssturz verfehlt Brienz knapp

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Ein Felssturz hat in der Nacht zum Freitag das Schweizer Dorf Brienz nur knapp verfehlt. - © dpa

In der Nacht zum Freitag ist oberhalb des Schweizer Ortes Brienz ein großer Teil eines Hanges abgerutscht. Die Gerölllawine kam glücklicherweise kurz vor dem Dorf zum Stehen. Damit ist die Felssturzgefahr dort aber noch nicht gebannt.

Etwas mehr als einen Monat nach der Evakuierung des Schweizer Ortes Brienz/Brinzauls im Kanton Graubünden war es vergangene Nacht soweit: Ein Großteil der sogenannten "Insel" - das ist der instabile Hangbereich oberhalb des Bergdorfes - rutschte als riesige Fels- und Gerölllawine zu Tal.

In der Dunkelheit war von dem Ereignis zunächst nichts zu sehen. Die herabrutschenden Geröllmassen verursachten aber viel Lärm. Sogleich wurde die Phase BLAU, die höchste Gefahrenstufe, ausgerufen und damit unter anderem eine Bahnlinie sowie eine Straße zwischen Tiefencastel und Filisur gesperrt.

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Bei Tageslicht zeigte sich das Ausmaß des Schuttstroms. Die Straße am westlichen Ortsausgang zur Lenzerheide wurde von den Gesteinsmassen meterhoch verschüttet. Das Geröll begrub auch eine danebenliegende Hütte unter sich. Glücklicherweise stoppte die Gerölllawine wenige Meter vor den ersten Wohngebäuden.

Weitere Felsstürze möglich

Ob es dennoch Schäden an Häusern gegeben hat, etwa durch wegfliegende Gesteinssplitter, ist noch unklar. Der Hang wird nun von den Geologen untersucht. Das Gebiet soll mit einem Hubschrauber abgeflogen werden. Derzeit kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch weitere Rutschungen oder Felsstürze folgen.

Zuvor hat sich die Bewegung des Hanges stark beschleunigt. Der Teilbereich rutschte am Donnerstag mit 3 bis 5 Metern pro Tag abwärts. Immer wieder fielen Gesteinsblöcke auf die darunter liegenden Wiesen.

Brienz ist seit dem 12. Mai evakuiert. Der Hangrutsch ist aber bereits seit mehreren Jahren im Gange. Dieser hatte sich in diesem Frühjahr jedoch immer weiter beschleunigt.

Verantwortlich für den Brienzer Rutsch ist die Bodenbeschaffenheit im Untergrund. Der abgleitende Hang steht auf einer schmierigen Schicht aus Ton. Im Gegensatz zu anderen felssturzgefährdeten Gebieten in den Alpen spielt hier tauender Permafrost keine Rolle.

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