Video: Blitzshow auf der Flugzeugscheibe

Die Crew eines Passagierflugzeugs hat über Afrika ein beeindruckendes Phänomen beobachten können. Kleine Blitze zucken alle paar Sekunden über die Scheibe des Cockpits. Diese unheimliche Erscheinung mit dem Namen Elmsfeuer ist eher selten und tritt nur unter bestimmten Bedingungen auf.

Eine Pilotin hat während eines nächtlichen Fluges ein mysteriöses Naturschauspiel mit der Kamera festgehalten. Die Aufnahmen zeigen, wie sich bläulich-violette Blitze auf der Cockpitscheibe entladen. Immer wieder flackern die hellen und verästelten Leuchterscheinungen auf.

Bei diesem Naturphänomen handelt es sich um ein sogenanntes Elmsfeuer. Das Elmsfeuer ist kein klassischer Blitzeinschlag in ein Flugzeug. Es tritt aber dennoch in oder in der Nähe von Gewittern auf.

In gewittriger Luft führen Ladungsverschiebungen durch Graupelkörner und Eiskristalle zu Spannungsdifferenzen innerhalb von Gewitterwolken sowie auch zwischen den Wolken und dem Erdboden. Das Flugzeug wird durch die hohe Geschwindigkeit und die damit verbundene Reibung an Luftteilchen ebenfalls elektrostatisch aufgeladen.

Werden die Spannungsunterschiede zu groß, finden kleinere und kontinuierliche elektrische Entladungen statt. Dies geschieht am häufigsten auf der Cockpitscheibe, an den Flügelenden oder an Antennen. Der Sauerstoff und Stickstoff in der Luft werden bei diesen Entladungen ionisiert und zum Leuchten angeregt.

Das Elmsfeuer an sich ist für ein Flugzeug ungefährlich. Allerdings besteht bei Gewittern grundsätzlich Gefahr durch schwere Turbulenzen, Hagel oder Vereisung.

In Europa tritt das blitzartige Leuchten nur selten auf. Besser sind die Chancen auf eine Sichtung während Langstreckenflügen nach Südafrika, Südamerika oder Südostasien. Auf dem Weg dahin wird die sogenannte Innertropische Konvergenzzone durchquert. Dieses Gebiet zeichnet sich durch zahlreiche langlebige und hochreichende Gewitterkomplexe aus.