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Virga: Wolken mit "Tentakeln" - Wenn sich Wolken selbst verzehren

Wolken mit "Tentakeln"
Virga: Wenn sich Wolken selbst verzehren

"Quallenwolken" über Nordrhein-Westfalen im Licht der Morgensonne

Manche Wolken ähneln Quallen, die über den Himmel schwimmen. Ihre zur Erde weisenden "Tentakel" erinnern an gezupfte Watte. Doch was genau passiert über unseren Köpfen, wenn solche Fabelwesen erscheinen?

Wolken können faszinierende Formen annehmen. Besonders bizarr erscheinen die trichterförmigen "Quallenwolken". Sie recken der Erde schleppenartige Tentakel entgegen, die sich aber noch hoch über unseren Köpfen wieder im Himmel verlieren. Das eigentümliche Phänomen trägt den Namen "Virga" oder schlicht Fallstreifen.

Wann immer solche Wolken erscheinen, spielt sich ein kleines physikalisches Drama am Himmel ab. Die aus einem Gemisch von Eiskristallen und unterkühlten Wassertröpfchen bestehenden Wolken vom Typ Altocumulus sind dabei, sich buchstäblich selbst zu verzehren.

Schon gewusst?

Altocumuluswolken schweben meist in 4 bis 7 Kilometer Höhe, wo die Luft je nach Jahreszeit minus 10 bis unter minus 30 Grad kalt ist. Daher enthalten sie sowohl feinste Eiskristalle, als auch unterkühlte Wassertröpfchen.

Und das funktioniert so: Wassertröpfchen frieren an den Eiskristallen der Wolkenluft an, wodurch diese immer größer werden, bis sie zu kleinen Schneeflöckchen herangewachsen sind. Dabei werden sie allerdings so schwer, dass sie sich nicht mehr in der Schwebe halten können und anfangen in Richtung Erde zu fallen.

In den trockeneren Luftschichten unter den Wolken verdunsten die Schneeflocken wieder und der Fallstreifen löst sich auf. Sobald der gesamte Vorrat an Wassertröpfchen und Eiskristallen in der Wolke aufgebraucht ist, verschwindet auch die Wolke selbst. Die "Quallenwolke" frisst sich also buchstäblich selber auf.

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