Vor 40 Jahren: Jahrhundert-Föhnsturm über den Alpen

Vor genau 40 Jahren hat ein gewaltiger Föhnsturm über den Alpen getobt. Dieser erreichte in den Bergen sogar Spitzengeschwindigkeiten von fast 250 Kilometer pro Stunde. Es kam zu Millionenschäden. Sogar Waldbrände brachen aus.

In der Nacht zum 8. November 1982 hat sich in den Alpentälern ein Jahrhundert-Föhnsturm ereignet. Dabei blies der Wind durch die Täler der Urschweiz rund um den Vierwaldstätter See mit Windgeschwindigkeiten bis zu 195 Kilometer pro Stunde.

Im Sustenpassgebiet wurde sogar eine Rekordböe von 246 Stundenkilometer gemessen. Auch in den Städten St. Gallen und Zürich wehte der Föhn mit Tempo 100.

Ursache für diesen Jahrhundertsturm in den Alpen war eine beachtliche Druckdifferenz von 28 Hektopascal zwischen der Alpensüd- und Alpennordseite. So eine große Druckdifferenz wurde seit Messbeginn noch nie beobachtet.

Durch den Orkansturm kam es zu Sachschäden in Millionenhöhe. Dabei wurden Dächer von Häusern abgedeckt, Bäume und Strommasten umgelegt und auf der Gotthard-Autobahn im Urner Reusstal sogar ein Wohnwagen umgeblasen. Auf dem Urner- und Vierwaldstättersee wurden viele Schiffe, die in den Häfen an Ketten befestigt waren, weggerissen und sanken.

Der stärkste Föhnsturm seit Menschengedenken löste sowohl im Reusstal als auch im Haslital bei Meiringen Waldbrände aus. Im Berner Oberland und in den Zentralschweizer Kantonen knickten viele Bäume wie Zündhölzer um. Viele Straßen, Wege und Bahnlinien mussten gesperrt werden und waren unpassierbar.